Der Mensch lebt nicht isoliert, sondern zusammen mit anderen Menschen.  In der Familie, in der Freizeit, in der Schule, auf der Arbeit -  in Goch, in Deutschland, in Europa und auf der ganzen Welt. Wie aber gestalten Menschen ihr Zusammenleben? Danach fragt das Fach Wirtschaft-Politik (Sekundarstufe I) bzw. Sozialwissenschaften (Sekundarstufe II).  Es orientiert sich dabei an den drei Leitdisziplinen Politikwissenschaft, Soziologie und Wirtschaftswissenschaft.

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Antworten auf die Frage danach, wie unser Zusammenleben heute und in Zukunft aussehen sollte, sind vielfältig und müssen immer wieder neu gegeben werden. Sie sind oft Gegenstand heftiger Kontroversen und betreffen jeden Einzelnen von uns, gerade auch Kinder und Jugendliche.  Im Fach Wirtschaft-Politik/Sozialwissenschaften werden Kenntnisse erarbeitet, um zu verstehen wie das Zusammenleben funktioniert, um wirtschaftliche, politische und soziale Probleme zu erfassen und um Antworten zu entwickeln und zu beurteilen.

Wer sich an gesellschaftlichen Diskussionen beteiligen will, muss aber auch wissen, wie man das macht. Im politischen Unterricht kommt daher eine Vielzahl von Methoden zum Einsatz, z.B. Expertenbefragungen, Pro-Kontra-Diskussionen, Erkundungen, Umfragen, Simulationen. Auch die Erstellung von Präsentationen und Projekten sowie  - v.a. in der Oberstufe –  die systematische Analyse sozialwissenschaftlicher Texte, Karikaturen und Statistiken sind feste Bestandteile des Unterrichts.   Es ist typisch für das Fach Politik/Sozialwissenschaften, dass  die Inhalte anhand aktueller und konkreter politischer, wirtschaftlicher und sozialer Probleme und Ereignisse erarbeitet werden. Besonders wichtige aktuelle politische Ereignisse, die die Schülerinnen und Schüler bewegen oder vor offene Fragen stellen,  werden im Politikunterricht auch „außer der Reihe“ altersgerecht aufgegriffen und eingeordnet. 

Das Fach Politik wird an unserem Gymnasium im auslaufenden G8-Bildungsgang in den Jahrgangsstufen 6, 8 und 9 jeweils zweistündig unterrichtet. Im G9-Bildungsgang (ab Schuljahr 2018/19) wird das Fach Wirtschaft-Politik in den Jahrgangsstufen 5, 8, 9 und 10 unterrichtet. Während z.B. in Jgst. 5/6 eine Erkundung einer Bank oder Sparkasse fester Bestandteil des schulinternen Curriculums ist, ist in Jgst. 9 ein mehrtägiges Sozialpraktikum an den Politikunterricht angebunden. Im bilingualen Zweig wird das Fach Politik ab Jahrgangsstufe 8 in englischer Sprache unterrichtet. Im Wahlpflichtbereich II ist außerdem das Fach Ökonomie wählbar.

In der Oberstufe wird das Fach Sozialwissenschaften in dreistündigen Grundkursen angeboten. Es gehört zum gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeld und ist als drittes oder viertes Abiturfach wählbar. In Jahrgangsstufe EF gehört ein Besuch des Landtages in Düsseldorf zum Programm. Schülerinnen und Schüler, die in EF und Q1 nicht den Grundkurs SW wählen, müssen den Zusatzkurs in Q2 belegen. In Q1/Q2 wird ein Projektkurs mit dem Referenzfach Sozialwissenschaften angeboten

Kollegenliste

GL: Herr Gleumes (E, Sw)
JE: Herr Janßen (Sw, Ge)
SW: Herr Schwiertz (Sw, Ge, Sp, eR)

Unser Gymnasium bietet auch einen Projektkurs im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich an. Der aktuelle Kurs setzt sich mit den gesellschaftlich bedingten Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen Männern und Frauen auseinander. Hierbei können die Schülerinnen und Schüler das Thema sowohl aus historischer Perspektive als auch aus zeitgenössischer Perspektive betrachten. Dementsprechend stellen die Fächer Geschichte und Sozialwissenschaften die Referenzfächer des Projektkurses dar.

Die Vielfalt in unserer modernen Gesellschaft rückt zunehmend in den Fokus des gesellschaftlichen Denkens. Veränderte Familienmodelle, neue Rollenbilder und die damit verbundenen gesellschaftlichen Diskussionen über die Gleichberechtigung der Geschlechter stellen das Individuum vor ganz neue Herausforderungen. Mit diesen Herausforderungen müssen sich die Jugendlichen  täglich auseinandersetzen. Beispielsweise werden Vorstellungen über Rollenbilder durch Fernsehserien und Spielfilme zumindest unterschwellig verbreitet. Auch richten viele Unternehmen ihre Werbebotschaften gezielt an die einzelnen Geschlechter, sodass das Individuum sich auch mit diesen Aspekten auseinandersetzen muss. Nicht zuletzt werden viele Berufsfelder noch immer von einer ungleichen Geschlechterrelation dominiert und die „Frauenquote“ ist nach wie vor ein beliebtes Thema der politischen Parteien.

Im Rahmen des Projektkurses sollen die Schülerinnen und Schüler eigene Forschungsprojekte zum Thema „Mann und Frau“ durchführen. Dabei lernen sie die Forschungsmethoden der Sozialwissenschaften und der Geschichtswissenschaft kennen und müssen diese auf ihr eigenes Projekt anwenden. Am Ende des Projektkurses präsentieren die Schülerinnen und Schüler ihre gewonnenen Erkenntnisse und leisten so einen Beitrag zur gesellschaftswissenschaftlichen Forschung.      

Aber nicht nur schülerzentrierte Forschungsergebnisse sind das Ziel des Projektkurses; Schülerinnen und Schüler sollen auch ihre Handlungs-, Methoden- sowie Urteilskompetenz im Rahmen des Projektkurses weiterentwickeln. Außerdem sollen die Fähigkeiten im Team zu kooperieren, Probleme zu lösen, Prozesse selbstständig zu organisieren etc. im Projektkurs gefördert werden.

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