In anderthalbjähriger Probenarbeit haben 14 Schülerinnen und Schüler der Klassen 9-13 das Stück Der eingebildete Kranke von Molière auf die Beine gestellt. Das Stück handelt von Argan, einem Hypochonder, der aus Liebe zu seinen Krankheiten sein gesamtes Umfeld tyrannisiert und so eine verwickelte Familienkomödie um Krankheit, Liebe und Intrige auslöst, die ihm einige heilsame Erfahrungen zuteil werden lässt. Trotz seiner Entstehungszeit im 17. Jahrhundert ist die Thematik von Molières Stück heute keineswegs überholt. Unter Wahrung des Originaltextes entschieden sich die Teilnehmer für eine "zeitlose" Inszenierung und verzichteten auf historische Kostüme, so dass in die Medizinsatire auch aktuelle Bezüge integriert werden konnten.
Die 14-köpfige Theatertruppe traf sich zu wöchentlichen Proben um einzelne Szenen einzustudieren. Ab September 2011 fanden zusätzlich regelmäßige Probenwochenenden statt, an denen sich die Schülerinnen und Schüler meist an drei Tagen des Wochenendes einfanden, um an den Szenen zu feilen, diese zu arrangieren, Texte zu kürzen, sich endgültig als Gruppe zusammenzufinden und die im März anstehenden Aufführungen mit allem, was dazugehört, zu organisieren.
Die Schülerinnen und Schüler zeigten hier ausgesprochen großes Engagement. Stefanie Mesch nahm die gesamte PR in die Hand und erstellte mit ihren Probenfotos fantastische Werbeplakate und eine Website der Theater-AG, so dass für angemessene Aufmerksamkeit für die Aufführungen gesorgt war.
Am 22. März 2012 fand schließlich die Premiere im PZ des Gocher Gymnasiums statt. In der Hauptrolle des Argan gab Dominik Janßen eine mitreißende Vorstellung, in der er den verbiesterten und dennoch liebenswerten Hypochonder äußerst überzeugend verkörperte. In einer zweiten Aufführung am 26. März übernahm Lion Häde die Hauptrolle und gab ihr einen vollkommen anderen, wenn auch nicht weniger einnehmenden und überzeugenden Charakter. Beide Vorstellungen erhielten tosenden Applaus aus den Reihen des stets ausverkauften PZ. Neben den Hauptdarstellern entpuppten sich nicht wenige andere schauspielerische Talente; hervorzuheben seien Maximiliane Elbers, die die Hausangestellte Toinette mit großer Souveränität verkörperte, und Corinna Bender, deren komödiantisches Spiel auch die jüngsten Zuschauer begeisterte.
Aufgrund des großen Erfolgs und der innerhalb der Truppe entstandenen Begeisterung entschied sich die Theater-AG spontan, die Bühne im PZ noch ein weiteres Mal in diesem Schuljahr aufzubauen und eine zusätzliche Aufführung im Rahmen der Kulturwochen zu Schuljahresende zu geben. Hierfür mussten aus organisatorischen Gründen einige Umbesetzungen stattfinden und sogar einige neue Schauspieler gewonnen werden. Ausgelöst durch diese neue Konstellation wurden in den weiteren Proben, die zu großem Teil unter der Leitung des Referendars Stefan Stadtfeld stattfanden, noch einmal ganz neue Akzente für die dritte, ebenfalls vom Publikum bejubelte Aufführung gesetzt.
Neben dem großen Engagement der beteiligten Schüler wären diese Aufführungen nicht zustande gekommen ohne die Mithilfe zahlreicher Kollegen und Referendare, insbesondere Stefan Stadtfeld, Stella Tappert, Veronika Vels-Singendonck, Anne Jacobs und Stefan Müller.
Dem Förderverein danken wir herzlich für die finanzielle Unterstützung unserer Probenarbeiten und dafür, dass er uns die eine oder andere Extraanschaffung bei den Requisiten ermöglichte.
Goch, im Juli 2012 Cornelia Fischer, Leiterin der Theater AG
Fotos der Aufführung gibt es hier.